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Von Männern, die keine Frauen haben (Hardcover, German language, 2014, Dumont) 2 stars

Männern, die keine Frauen haben versammelt sechs neue Erzählungen Murakamis »long short stories«, die wohl …

Review of 'Von Männern, die keine Frauen haben' on 'Goodreads'

1 star

Hier handelt es sich um eine Sammlung von Kurzgeschichten über Männer, die an Liebeskummer leiden. Die Männer befinden sich in einem recht erbärmlichen Zustand und definieren sich über die zu einer bestimmten Frau empfundenen Liebe. Konsequenterweise hat der Verlust dieser Liebe zerstörerische Auswirkungen.

Das ist nicht zwingend eine schlechte Prämisse, aber die von Murakami gewählte Umsetzung verursacht irgendetwas zwischen Langeweile und Erbrechen. Wir dürfen die Männer nicht einfach in ihrem brutalen Leid begleiten. Darin wäre womöglich eine Lektion zu finden gewesen, darüber, wie furchtbar wir uns im Liebeskummer verlieren können. Die Schwäche der Männer kennt man nur allzu gut, wenn man selbst schon in ihren Schuhen steckte. Doch Murakami umgibt die Männer mit einer Aura der Weisheit. Das Leid dieser Männer wird zum Imperativ für alle, die nicht das Glück erfahren, eine Frau zu "besitzen". Es wird zu einem heroischen Akt, sich wegen eines gebrochenen Herzens durch Verhungern das Leben zu nehmen. Denn es bedeutet, dass die Liebe stark und ehrlich war.

Nun könnte man meinen, dass ein solches Bild zumindest mit einer Ermächtigung von Frauen einher geht. Die Frauen in diesem Buch sind stark und unabhängig. Doch sind sie auch die Bösewichte, die Ursache für das noble Leid der Männer. In gewisser Weise sind sie den Männern unterlegen, denn sie erfahren nicht den edlen Schmerz des hoffnungslos verliebten Mannes. Auch sonst finden sich im Buch überall Schnipsel sexistischer Klischees, die wie göttliche Weisheiten formuliert sind.

Diese Lektüre kann man sich echt sparen.