Keno Goertz rated Guards! Guards!: 5 stars
Guards! Guards! by Terry Pratchett
Here there be dragons ... and the denizens of Ankh-Morpork wish one huge firebreather would return from whence it came. …
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Here there be dragons ... and the denizens of Ankh-Morpork wish one huge firebreather would return from whence it came. …
Der Titel des Buches verrät wirklich viel über den Inhalt: "Über Israel reden. Eine deutsche Debatte"
"Moment", könnte man sich fragen, "warum eine deutsche Debatte?" Um genau diese Verwunderung, die Meron Mendel als gebürtiger Israeli spürte, als er vor Jahrzehnten nach Deutschland zog und beobachtete, wie identitätsstiftend der Nahostkonflikt für viele Deutsche ist, geht es.
Anhand bekannter Beispiele für deutsche Positionen zum Nahostkonflikt und insbesondere anhand der bekannten Antisemitismusskandale der letzten Jahre (Ruhrtriennale, documenta 15) zeigt Mendel, dass es selten darum geht, wie man den Menschen in Israel und Palästina helfen könnte. Viel mehr geht es in diesen Debatten um Gruppenzugehörigkeit. Die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands spielt in ihnen eine Schlüsselrolle.
Dabei beanspruchen beide "Seiten", diejenigen zu sein, die aus der Geschichte gelernt haben. Die einen stellen sich unverbrüchlich auf die Seite Israels, auch bei Verbrechen wie z. B. den Siedlungen im Westjordanland. Die andere Seite setzt sie die Situation der …
Der Titel des Buches verrät wirklich viel über den Inhalt: "Über Israel reden. Eine deutsche Debatte"
"Moment", könnte man sich fragen, "warum eine deutsche Debatte?" Um genau diese Verwunderung, die Meron Mendel als gebürtiger Israeli spürte, als er vor Jahrzehnten nach Deutschland zog und beobachtete, wie identitätsstiftend der Nahostkonflikt für viele Deutsche ist, geht es.
Anhand bekannter Beispiele für deutsche Positionen zum Nahostkonflikt und insbesondere anhand der bekannten Antisemitismusskandale der letzten Jahre (Ruhrtriennale, documenta 15) zeigt Mendel, dass es selten darum geht, wie man den Menschen in Israel und Palästina helfen könnte. Viel mehr geht es in diesen Debatten um Gruppenzugehörigkeit. Die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands spielt in ihnen eine Schlüsselrolle.
Dabei beanspruchen beide "Seiten", diejenigen zu sein, die aus der Geschichte gelernt haben. Die einen stellen sich unverbrüchlich auf die Seite Israels, auch bei Verbrechen wie z. B. den Siedlungen im Westjordanland. Die andere Seite setzt sie die Situation der Palästinenser*innen geschichtsrevisionistisch und relativierend mit der Shoah gleich. In diesem Weltbild haben deutsche Täterkinder von der Shoah gelernt, die jüdischen Kinder der Betroffenen hingegen nicht.
Bei Mendel wirkt es etwas so, als seien beide "Seiten" gleichermaßen bedeutend, was ich insbesondere im Kapitel über linke Positionen zum Nahostkonflikt ("Antideutsche" vs. "Antiimps") hinterfragen würde. Meiner Erfahrung nach sind Antideutsche ein krasses Randphänomen geworden und das Label "Antideutsch" wird vorrangig als Kampfbegriff gegen Leute verwendet, die zum Beispiel israelbezogenen Antisemitismus kritisieren.
Meron Mendel hat mich insbesondere durch den Hinweis darauf, wie selbstreferenziell und seltsam identitätsstiftend die deutschen Diskussionen zu Israel sind, nachdenklich gestimmt. Ich trage sicher auch hier und da zu dieser Debattenkultur bei.
Gleichzeitig bin ich ratlos, wie ich beispielsweise israelbezogenen Antisemitismus thematisieren soll, ohne dass die Debatte völlig entgleist, ich als Antideutscher beschimpft werde und es am Ende also doch wieder einfach um innerdeutsche Gruppenzugehörigkeit geht. Wenn die Gegenseite sich einer differenzierten Diskussion über Antisemitismus vollkommen verschließt und eine Kritik am Antisemitismus gleich als unverbrüchliche Unterstützung der Politik Israels wertet, dann seh ich das Problem nicht wirklich bei mir.
Meron Mendels Beharren auf der Wichtigkeit von Dialog beeindruckt mich. Unermüdlich versucht er, differenzierte Gespräche zu führen, auch mit Leuten, die völlig antisemitisch abgedriftet sind. Ein Beispiel ist das Interview mit Roger Waters im Spiegel. Ich kann dem auch alleine dadurch etwas abgewinnen, dass Mendels betont sachliche, ruhige Art dazu führt, dass Roger Waters sich ganz wunderbar selbst als Antisemiten vorführt. Von diesem ruhigen Kommunikationsstil werde ich versuchen, mir eine Scheibe abzuschneiden.
It's bad enough being new on the job, but Teppic hasn't a clue as to what a pharaoh is supposed …
Sub-series: Witches #2
Granny Weatherwax, Nanny Ogg, and Maigrat have fairy godmother-dom thrust upon them.
When last seen, the singularly inept wizard Rincewind had fallen off the edge of the world. Now magically, he's turned …
Content warning Spoilers
Christian Krachts Imperium erzählt die Geschichte von August Engelhardt, einem Deutschen, der Ende des 19. Jahrhunderts auf die Insel Kabakon im heutigen Papua-Neuguinea auswanderte, dort einen "Sonnenorden" gründete und sich nach seiner Philosophie des Kokovorismus zeitweise ausschließlich von Kokosnüssen ernährte. Das ist tatsächlich real so passiert und der Roman orientiert sich in seiner Erzählung lose am echten historischen Geschehen.
Spannend ist die Frage, wer in diesem Roman eigentlich der Erzähler ist und was er uns mitteilen möchte. Die Benutzung des N-Worts durch den Erzähler und die immer wiederkehrenden rassistischen Beschreibungen ließen mich zuerst an eine satirische Darstellung eines Deutschen aus der Kolonialzeit denken. Gleichzeitig ist der Erzähler aber allwissend und kann den Nationalsozialismus voraussehen. Am Ende lernt man beiläufig, dass die Großeltern des Erzählers beim Holocaust weggeguckt haben, der Erzähler also aus Krachts Generation ist. Es stellt sich also die Frage: Spricht da Kracht selbst?
Im Feuilleton gab es einiges an Aufregung, nachdem Georg Diez in seiner SPIEGEL-Rezension genau diese These vetrat und das Buch und den Autor als "Türsteher der rechten Gedanken" einordnete. Welt, FAZ, FR und Co. eilten dem Autor schnell zur Hilfe ob solcher "Verleumdung". In einem offenen Brief monierten Autor*innen, Diez habe "die Grenzen zwischen Kritik und Denunziation überschritten" und mahnen vor dem Ende freier Kunst, sollte "diese Art des Literaturjournalismus Schule machen".
Dabei stützt Diez sein Urteil auf den teils fragwürdigen bis erschreckenden Briefwechsel zwischen Kracht und Woodard über das 1886 von deutschen Nationalisten in Paraguay gegründete Dorf "Nueva Germania", das als Zufluchtsoch der "arischen Rasse" dienen sollte und bis heute existiert. An Woodard schrieb Kracht zum Beispiel:
Als Künstler, der diesen oberflächlichen Unsinn satthat, der die westliche Kultur heute definiert, fühle ich mich hingezogen zu diesem arischen Vakuum in der Mitte des Dschungels.
Laut Kracht repräsentiere Nueva Germania "einen ästhetischen Schutzort, wie ihn sich Richard Wagner erträumte, ein Ort, an dem sich Arier friedlich dem Leben und der Verbesserung der germanischen Kultur widmen können."
Auf diese Aussagen, die eben nicht ein literarischer Erzähler, sondern Christian Kracht persönlich von sich gibt, und die Imperium in ein anderes Licht rücken, gehen die von "Verleumdung" und "Denunziation" schreienden Feuilletonist*innen und Autor*innen leider nicht ein.
Aber selbst wenn Diez mit seiner Einordnung falsch liegt und der Briefwechsel zwischen Kracht und Woodard eher als provokantes, zugekokstes Künstler*innengehabe einzuordnen ist. Selbst wenn man annimmt, dass die ganzen rassistischen Beschreibungen in Imperium ironisch sind (was ich im übrigen tue): Gelungen ist die Ironie in meinen Augen nicht.
Eine der wenigen Dinge, die man von den indigenen Melanesiern lernt, ist, wie sie mit einem christlichen Missionar verfuhren, der im Alkoholrausch einem ihrer aus Holz gefertigten Idole ein Ohr abschnitt.
Selbiger Padre fand sich, kaum hatte er den Rausch ausgeschlafen, von seinem eigenen Beil erschlagen wieder, hernach zum Ausbluten an einen Baum gehängt und anschließend auf einem Zeremonialstein in kleine Stücke portioniert, von denen die ausgesuchtesten dem damaligen Besitzer der Figur, einem einflußreichen Häuptling, gedämpft und in Pandanusblätter gewickelt, serviert wurden.
Auch bei dem Helgoländer Aueckens, der Engelhardts Sonnenorden beitritt, kommt Kracht, eine Seite nachdem wir von Aueckens Homosexualität erfahren, gleich mit dem nächsten reaktionären Stereotyp um die Ecke. Dem jungen Melanesier Makeli, der (noch ein Klischee) von Engelhardt das Deutschsein lernt und sich von den anderen "Wilden" abgrenzt, passiert auf einem Spaziergang im Wald nämlich das folgende.
Da packt ihn, von rechts aus dem Unterholz tretend, völlig unerwartet, der überaus kräftige, somersprossige Helgoländer, schmiert sich mit Daumen und Zeigefinger aus einer zu diesem Zweck mitgeführten Flasche Kabakon-Kokosöl einen Klecks Lubrikant auf die Spitze seines erigierten Gliedes und vergewaltigt den wie ein verletztes Tier schreienden Jungen in einem Palmenhain.
Bemerkenswert: Eine Verurteilung des Antisemitismus kriegt der Erzähler erfreulicherweise an mehreren Stellen hin. Es wäre also kein literarischer Stilbruch, auch mal an einer Stelle Rassismus oder Homophobie zu verurteilen. Aber vielleicht hat Kracht mit denen nicht so das Problem, schreibt deswegen auch gerne mal das N-Wort aus, und lässt seine Figuren zu rassistischen und homophoben Klischees verkommen.
Die Stellen des Romans, die mir zunächst brilliant erschienen, waren die Beschreibungen von Engelhardts irrwitizger und dennoch irgenwie plausibel klingender Philosophie des Kokovorismus.
Cocos nucifera war, so hatte Engelhardt für sich erkannt, die sprichwörtliche Krone der Schöpfung, sie war die Frucht des Weltenbaumes Yggdrasil. Sie wuchs an höchster Stelle der Palme, der Sonne und dem lichten Herrgott zugewandt; sie schenkte uns Wasser, Milch, Kokosfett und nahrhaftes Fruchtfleisch; sie lieferte, einzigartig in der Natur, dem Menschen das Element Selen; aus ihren Fasern wob man Matten, Dächer und Seile, aus ihrem Stamm baute man Möbel und ganze Häuser; aus ihrem Kern produzierte man Öl, um die Dunkelheit zu vertreiben und die Haut zu salben; selbst die ausgehöhlte, leere Nußschale lieferte noch ein ausgezeichnetes Gefäß, aus dem man Schalen, Löffel, Krüge, ja sogar Knöpfe herstellen konnte; die Verbrennung der leeren Schale schließlich war nicht nur jener herkömmlichen Brennholzes bei weitem überlegen, sondern auch ein ausgezeichnetes Mittel, um kraft ihres Rauches Mücken und Fliegen fernzuhalten, kurz, die Kokosnuß war vollkommen. Wer sich ausschließlich von ihr ernährte, würde gottgleich, würde unsterblich werden.
Schließlich überkommt Engelhardt gar die Erkenntnis, dass, wer sich ausschließlich von Kokosnüssen ernährt, Theophage ist - Gottesser. Dieser philosophische Gedanke ist dann Anknüpfungspunkt dafür, dass Engelhardt später zum Kannibalen wird. Das ganze hielt ich für absolut geniale Satire.
Nachdem ich mir das Buch Eine sorgenfreie Zukunft des historisch echten Engelhardts angeguckt habe, musste ich aber feststellen: Nichts davon ist von Kracht erdachte Satire. Das ganze hat Engelhardt in seinem Buch exakt so geschrieben. Selbst Engelhardts Kannibalismus im Roman basiert auf Zitaten des echten Engelhardts:
So sehr die Menschenfresserei der Forderung der Ebenbürtigkeit und damit der Forderung der Logik entspricht, so sehr widerspricht sie der Forderung des Herzens, des Gemüts, der Moral.
Wenn Krachts Leistung also nicht in der Erschaffung dieser sehr unterhaltsamen Philosophie liegt (die Lektüre von Eine sorgenfreie Zukunft ist genauso amüsant), wo liegt sie dann? In der Ästhetik der Teils zwei Seiten spannenden Nebensatzkonstruktionen? Oder in den ständig auftauchenden Vergleichen zwischen Engelhardt und Hitler? Gleich zu beginn heißt es:
So wird nun stellvertretend die Geschichte nur eines Deutschen erzählt werden, eines Romantikers, der wie so viele dieser Spezies verhinderter Künstler war, und wenn dabei manchmal Parallelen zu einem späteren deutschen Romantiker und Vegetarier ins Bewußtsein dringen, der vielleicht lieber bei seiner Staffelei geblieben wäre, so ist dies durchaus beabsichtigt und sinnigerweise, Verzeihung, in nuce auch kohärent.
Über diese Psychologisierung von Hitler als jemand, der genauso wahnsinnig ist wie Kokosnuskult-Engelhardt, kommt Kracht an keiner Stelle hinaus. Die Parallele zieht er aber immer wieder. Dahinter steckt der Gedanke, die Verbrechen des Nationalsozialismus gingen vor allem auf einen Verrückten zurück. Ach, wäre Hitler nur so tragikomisch gescheirtet wie Engelhardt! Oder im ersten Weltkrieg gestorben, dann wären wir Deutschen vor dem ganzen Mist verschont geblieben!
Einer der Millionen an der Westfront explodierenden, glühenden Granatsplitter bohrt sich wie ein weißer Wurm in die Wade des jungen Gefreiten der 6. Königlich Bayerischen Reserve-Division, lediglich ein paar Zoll höher, zur Hauptschlagader hin, und es wäre wohl gar nicht dazu gekommen, daß nur wenige Jahrzehnte später meine Großeltern auf der Hamburger Moorweide schnellen Schrittes weitergehen, so, als hätten sie überhaupt nicht gesehen, wie dort mit Koffern beladene Männer, Frauen und Kinder am Dammtorbahnhof in Züge verfrachtet und ostwärts verschickt werden, hinaus an die Ränder des Imperiums, als seien sie jetzt schon Schatten, jetzt schon aschener Rauch
Nein, Christian. Deine Großeltern und meine Urgroßeltern haben eben nicht nur weggeguckt. Sie haben mitgemacht.
Anrechnen kann ich dem Autor letztendlich vor allem die Themenwahl dieses sehr skurrilen Abschnittes deutscher Kolonialgeschichte, durch die auch das Lesen von Imperium an keiner Stelle langweilig war. Etwas wirklich interessantes zu sagen hat der Roman hingegen nicht.
In dieser Biographie über Mildred Harnack, Mitglied des von der Gestapo als "Rote Kapelle" bezeichneten Widerstandsnetzwerks, muss man mühsam nach den interessanten historischen Fakten zur Person suchen.
Einen großen Teil des Buches macht eine unterkomplexe und manchmal schlicht falsche Erzählung der Geschichte des Nationalsozialismus aus. So soll laut Autorin und Mildreds Urgroßnichte Rebecca Donner zum Beispiel Hitler den Muttertag auf den Geburtstag seiner Mutter gelegt haben. Ein Blick in die angegebene Quelle zeigt, dass diese für diesen alternativen Fakt wiederum eine andere Quelle zitiert, in der diese Fehlinformation letztendlich gar nicht drin steht.
Dass eine der wenigen Quellen, die ich überprüfte, sich gleich als ein Blindzitat entpuppte, spricht nicht gerade für Sorgfalt in der wissenschaftlichen Arbeit. Zur gründlichen Überprüfung weiterer Quellen ging mir schlichtweg die Lust aus, was vor allem an der irritierenden Entscheidung liegt, für die Quellenangaben statt Fußnoten Endnoten zu benutzen. Dabei ist im Fließtext nicht einmal markiert, …
In dieser Biographie über Mildred Harnack, Mitglied des von der Gestapo als "Rote Kapelle" bezeichneten Widerstandsnetzwerks, muss man mühsam nach den interessanten historischen Fakten zur Person suchen.
Einen großen Teil des Buches macht eine unterkomplexe und manchmal schlicht falsche Erzählung der Geschichte des Nationalsozialismus aus. So soll laut Autorin und Mildreds Urgroßnichte Rebecca Donner zum Beispiel Hitler den Muttertag auf den Geburtstag seiner Mutter gelegt haben. Ein Blick in die angegebene Quelle zeigt, dass diese für diesen alternativen Fakt wiederum eine andere Quelle zitiert, in der diese Fehlinformation letztendlich gar nicht drin steht.
Dass eine der wenigen Quellen, die ich überprüfte, sich gleich als ein Blindzitat entpuppte, spricht nicht gerade für Sorgfalt in der wissenschaftlichen Arbeit. Zur gründlichen Überprüfung weiterer Quellen ging mir schlichtweg die Lust aus, was vor allem an der irritierenden Entscheidung liegt, für die Quellenangaben statt Fußnoten Endnoten zu benutzen. Dabei ist im Fließtext nicht einmal markiert, ob es für einen Satz in den Endnoten eine Quelle gibt. Ständig las ich einen Satz, fragte mich, woher die Autorin diese Info wohl hat, blätterte durch die unnummerierten Endnoten, und wurde dann vom Fehlen einer Quelle enttäuscht.
Denn auch der Teil des Buches, der sich tatsächlich mit Mildred Harnack auseinandersetzt, besteht vor allem aus der Vorstellungswelt von Rebecca Donner darüber, wie das Wetter wohl an einem gegebenen Tag gewesen ist (und gar in welchem exakten Moment im Gespräch der Regen aufhörte) oder welche Gefühle Mildred Harnack wohl spürte, wenn sie das Geräusch des Schlüssels bei der Heimkunft ihres Ehemannes hörte.
Mag sein, dass es für diese Passagen hier und da Quellen aus dem Nachlass der Familie gibt, jedoch sicherlich nicht für alles, und für die Leser*in ist das sowieso nicht ersichtlich und demnach vollkommen unmöglich, zwischen Fakt und Fiktion zu unterscheiden.
Dabei scheint Rebecca Donner bei der Sichtung der Quellen zu Mildred Harnack schon äußerst gründlich gewesen zu sein. Schade, dass sie sich nicht auf 100-200 Seiten den daraus entsprignenden Erkenntnissen widmete, sondern meinte, das ganze auf einen 600 Seiten langen Roman aufblasen zu müssen.
Aus irgendeinem Grund hält der Ullstein-Verlag bei einer Auflage aus dem Jahr 2021 es immer noch für angemessen, Irmgard Keuns Das kunstseidene Mädchen mit folgendem chauvinistischen Tucholsky-Zitat auf dem Klappentext zu bewerben: "Eine schreibende Frau mit Humor. Hurra!"
Naja, was zum Lachen gibt es tatsächlich immer wieder. Zum Beispiel gleich am Anfang, als Doris beschreibt, wie Hubert mit ihr Schluss machte.
Legt er auf einmal los - ganz rot und verlegen, weil ihn irgendwo sein Gewissen zwackte, und das machte ihn feindlich gegen mich: "Wenn ein Mann heiratet, will er eine unberührte Frau, und ich hoffe, meine kleine Doris ..." und sprach so gesalbt, als wenn er eine ganze Dose Niveacreme aufgeleckt hätte
Solche treffsicheren, lustigen Bemerkungen über das Verhalten von Männern in einer patriarchalen Gesellschaft und auch darüber, wie sich Frauen darin zurechtfinden, liefert Doris immer wieder.
Als junge Frau niederen Bildungsstands in den 1930ern steht Doris ganz unten …
Aus irgendeinem Grund hält der Ullstein-Verlag bei einer Auflage aus dem Jahr 2021 es immer noch für angemessen, Irmgard Keuns Das kunstseidene Mädchen mit folgendem chauvinistischen Tucholsky-Zitat auf dem Klappentext zu bewerben: "Eine schreibende Frau mit Humor. Hurra!"
Naja, was zum Lachen gibt es tatsächlich immer wieder. Zum Beispiel gleich am Anfang, als Doris beschreibt, wie Hubert mit ihr Schluss machte.
Legt er auf einmal los - ganz rot und verlegen, weil ihn irgendwo sein Gewissen zwackte, und das machte ihn feindlich gegen mich: "Wenn ein Mann heiratet, will er eine unberührte Frau, und ich hoffe, meine kleine Doris ..." und sprach so gesalbt, als wenn er eine ganze Dose Niveacreme aufgeleckt hätte
Solche treffsicheren, lustigen Bemerkungen über das Verhalten von Männern in einer patriarchalen Gesellschaft und auch darüber, wie sich Frauen darin zurechtfinden, liefert Doris immer wieder.
Als junge Frau niederen Bildungsstands in den 1930ern steht Doris ganz unten in der Rangordnung der Gesellschaft. Immer wieder macht sie die Erfahrung, verspottet zu werden, weil sie etwas nicht weiß. Das soll nicht so bleiben, sie möchte ganz nach oben, ein Glanz werden. Denn bei einem Glanz ist es den Leuten ganz egal, wenn er mal was nicht weiß, ein Glanz kann sich alles erlauben.
Leider stehen ihr zur Erreichung ihres Ziels die allermeisten Türen verschlossen. Gesellschaftlichen Wert erlangt sie vor allem durch ihre Schönheit und Verführungskünste, welche sie dementsprechend einzusetzen lernt. Dabei muss sie immer wieder die bittere Erfahrung machen, von Männern verstoßen zu werden, die zuvor noch die Grundlage ihrer Existenz bildeten.
Nach einer Reihe von Misserfolgen akzeptiert sie, dass die Welt des gehobenen Bürgertums nicht für sie erreichbar sein wird. In diesem Moment sieht sie sich endlich als vollwertige Person, egal was andere sagen, denn "auf den Glanz kommt es nämlich vielleicht gar nicht so furchtbar an".
Content warning Spoilers
In Berlin Alexanderplatz findet man eine mitreißende Erzählung über die Abgründe toxischer Männlichkeit, geschrieben in einer so expressiven Sprache, wie sie mir in keinem anderen Roman bisher begegnet ist.
Nachdem Franz Biberkopf aus der Justizvollzugsanstalt Tegel entlassen wird, in der er wegen Totschlags seiner ehemaligen Freundin eingesessen hatte, "schwört er sich und der Welt, anständig zu bleiben".
Dass der Mann recht eigentümliche Vorstellungen über die Bedeutung des Wortes "anständig" hat, wird schnell klar. So fällt er seinen Beschluss, anständig zu "bleiben", unmittelbar nach seiner Vergewaltigung der Schwester der von ihm zu Tode geprügelten Freundin. Der Verkauf nationalsozialistischer Hetzblätter fällt für ihn ebenfalls unter die Kategorie anständigen Verhaltens.
Schließlich überfällt Franz eine Serie von Schicksalsschlägen, die ihm das Einhalten des Schwurs selbst nach seinem geringen Maßstab unmöglich machen. Für seine darauf folgenden Verbrechen und Gewalttaten macht er vor allem seine Umwelt verantwortlich. Wenn sein Leben trotz seines Versuchs, anständig zu bleiben, immer mehr entgleist, na dann bleibt er eben nicht anständig. Sein Weg ist geprägt von zwanghaft zur Schau gestälter Stärke, Angeberei und Rückgratlosigkeit.
Und auch wenn es stimmt, dass Franz Biberkopf durch seine Umwelt zu dem geformt wird, der er ist, so spricht ihn das doch nicht von der Verantwortung für sein Handeln frei. Diese Erkenntnis überfällt ihn im Sterbebett, wo der alte Franz Biberkopf dann auch stirbt und das Leben eines neuen Franz Karl beginnt. Der weiß dann, dass es im Leben gemeinsam besser geht als alleine, und dass er nicht immer stark zu sein braucht. Besser ist, wenn er seinen Kopf benutzt.
Mir lag nur die deutsche Übesetzung von Rainer Schmidt und Kristian Lutze vor. Schwer zu sagen also, auf wessen Mist Sätze wie dieser gewachsen sind: "Mit ihnen zu wohnen war, als teile ich mir eine Wohnung mit Leuten, mit denen ich mich nicht besonders gut verstand."
Das erinnert eher an den Deutschaufsatz eines Zwölfjährigen, der seine Seiten vollkriegen muss, als an Literatur. Was man in Der Distelfink zu lesen bekommt, ist jedenfalls "unfassbar wie ein schwarzer Tintenklecks über dem Horizont". Man liest von einem "lautlosen Puff", von Oberkörpern, die "lang gestreckt und schmal über der Taille herauf" ragen - "wie bei einem eleganten Wiesel" (nicht zu verwechseln mit dem gemeinen Wiesel), man liest vom "Licht von der Straße", das "in schwarzen Streifen über den Boden" weht, von "zerbrechlichen, zigeunerhaften Mädchen im Rollstuhl" und davon, wie "die schwarzen Ringe um die hellblaue Iris" den "Augen etwas leicht Wildes verleihen, wie …
Mir lag nur die deutsche Übesetzung von Rainer Schmidt und Kristian Lutze vor. Schwer zu sagen also, auf wessen Mist Sätze wie dieser gewachsen sind: "Mit ihnen zu wohnen war, als teile ich mir eine Wohnung mit Leuten, mit denen ich mich nicht besonders gut verstand."
Das erinnert eher an den Deutschaufsatz eines Zwölfjährigen, der seine Seiten vollkriegen muss, als an Literatur. Was man in Der Distelfink zu lesen bekommt, ist jedenfalls "unfassbar wie ein schwarzer Tintenklecks über dem Horizont". Man liest von einem "lautlosen Puff", von Oberkörpern, die "lang gestreckt und schmal über der Taille herauf" ragen - "wie bei einem eleganten Wiesel" (nicht zu verwechseln mit dem gemeinen Wiesel), man liest vom "Licht von der Straße", das "in schwarzen Streifen über den Boden" weht, von "zerbrechlichen, zigeunerhaften Mädchen im Rollstuhl" und davon, wie "die schwarzen Ringe um die hellblaue Iris" den "Augen etwas leicht Wildes verleihen, wie bei einem jagenden Geschöpf mit scharfem Blick, allein in der weiten Prärie".
Wenn Donna Tartt versucht, sich in die Rolle ihres in armen Verhältnissen aufgewachsenen Protagonisten hineinzuversetzen, der sich als Kind in den Trümmern eines terroristischen Bombenanschlags wiederfindet, dann schreibt sie: "So seltsam es auch erschien, ich hatte den Eindruck, im ummauerten Innenhof eines gottverlassenen Sozialwohnungsblocks zu liegen." Letztendlich erhält der Leser mehr Einblick in Tartts hoffnungslose Bürgerlichkeit als in die Gefühlswelt des Protagonisten.
Hesse schreibt schöne Sätze. Schnell kommt man in den Geschmack, als der Protagonist Harry am Anfang eine Art depressive Zufriedenheit beschreibt.
Wer die anderen Tage geschmeckt hat, die bösen, die mit den Gichtanfällen oder die mit jenem schlimmen, hinter den Augäpfeln festgewurzelten, teuflisch jede Tätigkeit von Auge und Ohr aus einer Freude zur Qual verhexenden Kopfweh, oder jene Tage des Seelensterbens, jene argen Tage der inneren Leere und Verzweiflung [..]. - wer jene Höllentage geschmeckt hat, der ist mit solchen Normal- und Halbundhalbtagen gleich dem heutigen sehr zufrieden.
Diese Sprache liest sich für den großteil des Buches recht schön. Mitunter wird es dann aber richtig schmalzig, vor allem dann, wenn Hesse seinen offensichtlichen Überlegenheitswahn zu Papier bringt. Dass Harry ein einsamer, leidender Steppenwolf ist, macht ihn überhaupt erst zu einem großen Künstler. Und wenn er es nur schafft, über das Leben zu lachen, dann ist er schon ein Gott geworden, …
Hesse schreibt schöne Sätze. Schnell kommt man in den Geschmack, als der Protagonist Harry am Anfang eine Art depressive Zufriedenheit beschreibt.
Wer die anderen Tage geschmeckt hat, die bösen, die mit den Gichtanfällen oder die mit jenem schlimmen, hinter den Augäpfeln festgewurzelten, teuflisch jede Tätigkeit von Auge und Ohr aus einer Freude zur Qual verhexenden Kopfweh, oder jene Tage des Seelensterbens, jene argen Tage der inneren Leere und Verzweiflung [..]. - wer jene Höllentage geschmeckt hat, der ist mit solchen Normal- und Halbundhalbtagen gleich dem heutigen sehr zufrieden.
Diese Sprache liest sich für den großteil des Buches recht schön. Mitunter wird es dann aber richtig schmalzig, vor allem dann, wenn Hesse seinen offensichtlichen Überlegenheitswahn zu Papier bringt. Dass Harry ein einsamer, leidender Steppenwolf ist, macht ihn überhaupt erst zu einem großen Künstler. Und wenn er es nur schafft, über das Leben zu lachen, dann ist er schon ein Gott geworden, über die Menschheit erhaben. Harry und seine Mentorin Hermine sind "die Anspruchsvolleren, [die] mit der Sehnsucht, mit der Dimension zuviel", die gar nicht leben könnten, "wenn es nicht außer der Luft dieser Welt auch noch eine andre Luft zu atmen gäbe, wenn nicht außer der Zeit auch noch die Ewigkeit bestünde, und die ist das Reich des Echten". Aua.
In der Bewältigung seiner Mid-Life-Crisis erkennt Harry allerlei profunde Dinge. Zumindest lässt die Sprache das vermuten. Eigentlich ist es zu großen Stücken ein ziemlich dümmlicher Sexismus, der der Leser*in da als bahnbrechende Erkenntnis verkauft wird. So stellt Harry einen großen Fehler seiner Vergangenheit fest: "Immer hatte ich von den Frauen Geist und Bildung verlangt, ohne je ganz zu merken, daß auch die geistvollste und verhältnismäßig gebildetste Frau niemals dem Logos in mir Antwort gab." Welche Frau könnte da auch mithalten? Zum Glück hat Harry mittlerweile eine Frau gefunden, die ganz seinem Geschmack entspricht: "Maria hatte keine Bildung, sie hatte diese Umwege und Ersatzwelten nicht nötig, ihre Probleme wuchsen alle unmittelbar aus den Sinnen".
Ein wirklich drolliges Beispiel idiotischer Männlichkeit ist, wie simpel sich Harry die Ursachen der Trennung von seiner Familie erklärt:
Das andre Mal war über nacht mein Familienleben zusammengebrochen; meine geisteskrank gewordene Frau hatte mich aus Haus und Behagen vertrieben, Liebe und Vertrauen hatte sich plötzlich in Haß und tödlichen Kampf verwandelt, mitleidig und verächtlich blickten die Nachbarn mir nach.
Und während mit Harrys elitärem Kulturkonservatismus im Laufe des Buchs gebrochen wird, bleibt der Rassismus stets wie eine Tatsache stehen. Jazz-Musik hat dann den Vorzug einer "großen Aufrichtigkeit, einer liebenswerten unverlogenen N****haftigkeit und einer frohen, kindlichen Laune" und "kein einziger Mensch, auch nicht der primitive N****, auch nicht der Idiot, ist so angenehm einfach, daß sein Wesen sich als die Summe von nur zweien oder dreien Hauptelementen erklären ließe."
Bei so viel immer wieder auftauchender Dummheit wundert es nicht, dass auch die Moral der Geschicht hübsch simpel ist. Nach all den durchaus interessanten Untersuchungen über die menschliche Seele und ihre inneren Konflikte ist der einfache Weg zur Transzendenz: der Humor! Man müsse nur über sich selber lachen lernen, und schon erreiche man Unsterblichkeit.
Einmal würde ich das Lachen lernen. [..]. Mozart wartete auf mich.
So zieht es sich eigentlich durch die ganze Geschichte. Die tiefen inneren Konflikte, die Harry plagen, werden wunderbar treffend beschrieben. Das Traktat vom Steppenwolf enthält eine absolut lesenswerte Analyse, wie man sich mit einem zu vereinfachten Selbstbild das Leben zur Hölle machen kann. Aber immer dann, wenn das Buch uns Lösungen und Auswege präsentieren will, liefert es wenig mehr als sprachlich bombastische Kalendersprüche und reaktionären Kitsch.
Was für ein großartiges Buch. Die Protagonistin Kasih erzählt aus ihrer Perspektive und denen ihrer zwei Freundinnen (die drei Perspektiven sind alle migrantisch, und dennoch sehr verschieden) gleich mehrere Geschichten.
Denn ständig durchbricht sie die vierte Wand, entpuppt etwas zuvor geschriebenes als Lüge, die dann später doch keine mehr ist. Die Handlung ist fiktiv, aber leider hat man es alles schon zuvor in den Nachrichten gelesen: Die Morde des Nationalsozialistischen Untergrunds oder von Rostock-Lichtenhagen sind grausame Wirklichkeit und nur zwei Beispiele.
Das ständige "Lügen" der Protagonistin dient zum Hinterfragen der eigenen Perspektiven: Was glaube ich ihr? Was finde ich abwegig? An der einen Stelle kommt man dabei ins Reflektieren über den eigenen Rassimus, an der anderen denkt man über den fürchterlichen Zustand einer Gesellschaft nach, in der man die erzählten Geschichten für vollkommen plausibel hält und mit der Einschätzung auch noch richtig liegt.
I finished this in agony. The dialogue is witty at times, but always at such a boring, inconsequential level. Most of the conversation is about how agreeable or disagreeable this or that person is, and while Austen tries to address this superficiality with the character of Mr. Darcy, his character arc is extremely superficial in its own way. Actually, this dickhead very predictably turns out to be a very kind, lovely and agreeable man once you get to know him.
The characters are boring. Mr. Darcy makes the very predictable transformation from total dickhead to precious darling in basically the snap of a finger. Elizabeth's only character trait seems being a smart-ass. Jane is a gullible fool. Mr. Collins is ugly and disagreeable. All Mrs. Bennet ever worries about is marrying her daughters. And Mr. Bennet doesn't ever give a shit about anything, except his daughter Lydia being …
I finished this in agony. The dialogue is witty at times, but always at such a boring, inconsequential level. Most of the conversation is about how agreeable or disagreeable this or that person is, and while Austen tries to address this superficiality with the character of Mr. Darcy, his character arc is extremely superficial in its own way. Actually, this dickhead very predictably turns out to be a very kind, lovely and agreeable man once you get to know him.
The characters are boring. Mr. Darcy makes the very predictable transformation from total dickhead to precious darling in basically the snap of a finger. Elizabeth's only character trait seems being a smart-ass. Jane is a gullible fool. Mr. Collins is ugly and disagreeable. All Mrs. Bennet ever worries about is marrying her daughters. And Mr. Bennet doesn't ever give a shit about anything, except his daughter Lydia being a slut (at least the novel wants you to look at her like that). In fact, Lydia is perhaps the most interesting character of all, but the epilogue clearly shows that we're supposed to hate her for not marrying rich and trying to obtain money from her sisters who did better on that end.
If the one-dimensionality of the characters is supposed to be for the purposes of satire, well then Austen forgot to make it funny.
The contributions of this book are far too grand for me to go into all details here. To make it short, I believe that Orwell provided a fitting explanation of how individual thought is suppressed under totalitarian regimes. The principles of doublethink are also used in democratic states whenever it is politically necessary to hold two conflicting opinions. I even claim that it is a politician's most essential skill to perform this mental gymnastics convincingly.
However, this propaganda does not necesarrily manage to convince everybody. Regardless of the political system, it seems that generally, the people under its influence tend to root for it. But also regardless of the system, the capacity for subversive ideas can never be eliminated. Whether this capacity is actually of any use, though, depends on the system. The dystopian world of 1984 deals with subversive thoughts in such an efficient way, that revolutionary spirit is …
The contributions of this book are far too grand for me to go into all details here. To make it short, I believe that Orwell provided a fitting explanation of how individual thought is suppressed under totalitarian regimes. The principles of doublethink are also used in democratic states whenever it is politically necessary to hold two conflicting opinions. I even claim that it is a politician's most essential skill to perform this mental gymnastics convincingly.
However, this propaganda does not necesarrily manage to convince everybody. Regardless of the political system, it seems that generally, the people under its influence tend to root for it. But also regardless of the system, the capacity for subversive ideas can never be eliminated. Whether this capacity is actually of any use, though, depends on the system. The dystopian world of 1984 deals with subversive thoughts in such an efficient way, that revolutionary spirit is crushed before it even started to materialize.