Keno Goertz reviewed Herrschaftsfreie Institutionen by Rüdiger Haude
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5 stars
Die institutionelle Sicherung der Anarchie findet sonst kaum Beachtung in anarchistischer Theorie und Praxis. Es geht vorrangig um den Weg zur Revolution. Darüber, wie hingegen zumindest theoretisch ihre Beständigkeit gesichert werden könnte, gibt es nur wenig Überlegungen. Natürlich ist hier die Suche nach und Erforschung von bestehenden Anarchien sinnvoll, damit die formulierte Theorie mehr als bloße Spekulation ist.
Die Untersuchung herrschaftsdeligitimierender Gesellschaftsfaktoren in "primitiven" Gesellschaften bietet hier tolle Ideen für eine radikale Praxis. Jedoch lassen sie sich in großen Teilen nicht auf moderne Zivilisation übertragen. Die Umsetzung der beschriebenen "An-Architektur" ist zum Beispiel in einer modernen Metropole nicht möglich.
Unter Betrachtung des richterzeitlichen Israels wird aber auch die historische Existenz einer hochkulturellen Anarchie postuliert. Leider ist das Bild hier weniger detailliert als bei den zuvor beschriebenen "primitiven" Gesellschaften. Vielleicht ist es auch gut so. Denn es bleibt Raum für Kreativität bei der Entwicklung eigener Konzepte für herrschaftsfreie Institutionen in der …
Die institutionelle Sicherung der Anarchie findet sonst kaum Beachtung in anarchistischer Theorie und Praxis. Es geht vorrangig um den Weg zur Revolution. Darüber, wie hingegen zumindest theoretisch ihre Beständigkeit gesichert werden könnte, gibt es nur wenig Überlegungen. Natürlich ist hier die Suche nach und Erforschung von bestehenden Anarchien sinnvoll, damit die formulierte Theorie mehr als bloße Spekulation ist.
Die Untersuchung herrschaftsdeligitimierender Gesellschaftsfaktoren in "primitiven" Gesellschaften bietet hier tolle Ideen für eine radikale Praxis. Jedoch lassen sie sich in großen Teilen nicht auf moderne Zivilisation übertragen. Die Umsetzung der beschriebenen "An-Architektur" ist zum Beispiel in einer modernen Metropole nicht möglich.
Unter Betrachtung des richterzeitlichen Israels wird aber auch die historische Existenz einer hochkulturellen Anarchie postuliert. Leider ist das Bild hier weniger detailliert als bei den zuvor beschriebenen "primitiven" Gesellschaften. Vielleicht ist es auch gut so. Denn es bleibt Raum für Kreativität bei der Entwicklung eigener Konzepte für herrschaftsfreie Institutionen in der modernen Gesellschaft.