Über Israel reden

Eine deutsche Debatte

eBook, 186 pages

Deutsch language

Published by Kiepenheuer & Witsch.

ISBN:
978-3-462-00351-2
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4 stars (1 review)

Über kaum ein anderes Land wird in Deutschland so viel geredet und Zu Israel hat jeder eine Meinung. Warum ist das so? Wieso hat der Nahostkonflikt eine solche Bedeutung? Und warum ist die Debatte so emotional – und oft so vergiftet?

Als Meron Mendel vor zwanzig Jahren nach Deutschland kam, stellte er überrascht fest, welche Bedeutung sein Heimatland Israel hier im öffentlichen Diskurs hatte. Schon damals konnten nahezu alle, mit denen er sprach, klare Positionen zu Israel und seiner Politik formulieren. Heute werden die Debatten noch heftiger geführt. Zuletzt haben sich Skandale aneinandergereiht – vom öffentlichen Streit um den antiisraelischen Philosophen Achille Mbembe im Jahr 2020 bis zur Documenta-Debatte von 2022. Einerseits wird eine Art "Freundschaftspflicht" aufgrund der NS-Vergangenheit und dem andauernden Antisemitismus in Deutschland proklamiert.

Andererseits stellt sich die Frage, wie Deutschland auf den sich verschärfenden Rechtskurs der Regierung in Jerusalem reagieren soll. Meron Mendel schildert in diesem Buch, …

1 edition

Eine Deutsche Debatte?

4 stars

Der Titel des Buches verrät wirklich viel über den Inhalt: "Über Israel reden. Eine deutsche Debatte"

"Moment", könnte man sich fragen, "warum eine deutsche Debatte?" Um genau diese Verwunderung, die Meron Mendel als gebürtiger Israeli spürte, als er vor Jahrzehnten nach Deutschland zog und beobachtete, wie identitätsstiftend der Nahostkonflikt für viele Deutsche ist, geht es.

Anhand bekannter Beispiele für deutsche Positionen zum Nahostkonflikt und insbesondere anhand der bekannten Antisemitismusskandale der letzten Jahre (Ruhrtriennale, documenta 15) zeigt Mendel, dass es selten darum geht, wie man den Menschen in Israel und Palästina helfen könnte. Viel mehr geht es in diesen Debatten um Gruppenzugehörigkeit. Die nationalsozialistische Vergangenheit Deutschlands spielt in ihnen eine Schlüsselrolle.

Dabei beanspruchen beide "Seiten", diejenigen zu sein, die aus der Geschichte gelernt haben. Die einen stellen sich unverbrüchlich auf die Seite Israels, auch bei Verbrechen wie z. B. den Siedlungen im Westjordanland. Die andere Seite setzt sie die Situation der …