Ich hätte nicht so lange warten sollen, jetzt erinnere ich mich gar nicht mehr an so viel aus dem Buch, primär an das Gefühl der Enttäuschung. Ich hatte das Gefühl, dass kaum, dass die Story langsam begann, an Komplexität zu gewinnen, schon wieder Schluss war. Somit blieb alles irgendwie oberflächlich.
An anderer Stelle, wie als Leute aus Nostalgie Club Mate trinken, die immer noch bescheiden schmeckt, fühlte ich mich peinlich berührt. Da versuchte Newitz zu sehr cool oder ironisch zu sein, doch der Effekt war mehr Anbiederung.
Die Charaktere blieben für mich leider flach, das Worldbuilding auch, weshalb ich den Hype um das Buch wirklich nicht verstehe. Aber gut, es ist ein Erstlingswerk, vielleicht sind die Folgebücher ja "runder".
In einem Kommentar schrieb ich bereits, was mich an dem Buch sehr störte, dass die 50jährige Protagonistin mit dem von ihr abhängigen ~20Jährigen ins Bett geht. Immerhin ging das Thema nicht gänzlich sang- und klanglos unter, wie in so vielen Stories, in denen alte Typen Beziehungen mit von ihnen abhängigen jungen Frauen haben: An einer Stelle kommentiert der Jüngling immerhin, dass es wohl immer so sein wird, dass die Machthabenden ihre Untergebenen sexuell ausnutzen. Hmm, da wäre mE mehr gegangen, aber immerhin wurde ihr Verhalten so kontextualisiert.
Generell sind die Beziehungen in dem Buch aber weird, auch die Roboter/Vorgesetzter-Geschichte ist irgendwie icky und gleichzeitig nicht überzeugend.
Alles in allem einfach nicht mein Buch, ich werde wohl mal in ein anderes von Newitz reinschauen und hoffen, dass consent-what-consent kein durchgehendes Leitmotiv wurde.