Ich schaffe es nicht. Dieses Buch ist eigentlich gut, voller aufregender, kluger Gedanken - aber in der deutschen Übersetzung liest es sich zäh und anstrengend.
Und mir ist die Zeit ist zu kurz für schlecht übersetzte Bücher.
Sternzeichen: Leseratte mag Hunde und Katzen schreibt auch selber (Fantastik) Schocoholic und Kaffeesuchti aber sonst recht pflegeleicht
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Der Dialog zweier aufregender Denkerinnen unserer Zeit zelebriert das Zuhören und das Nachfragen, die Vergemeinschaftung von Wissen, ohne Differenzen aufzugeben, …
Ich schaffe es nicht. Dieses Buch ist eigentlich gut, voller aufregender, kluger Gedanken - aber in der deutschen Übersetzung liest es sich zäh und anstrengend.
Und mir ist die Zeit ist zu kurz für schlecht übersetzte Bücher.
Er dachte einen Atemzug darüber nach. [Hatten diese Schmugglerninnen Nations-Strats?] [Japanische, Chefdirektornin. Ich gehe davon aus, dass die eigentlichen Dieninnen ebenfalls Japanerninnen waren.] Ich zögerte, aber es war nun besser, die Dinge offen auszusprechen. [So wie die Konstrukteurninnen.] Seine Miene verdunkelte und beruhigte sich gleichzeitig. [Dann erstatten Sie mir zuerst Bericht. Ich vertraue Martin, aber innerhalb des Strats werden meine Nachforschungen mehr Türen öffnen als die einins Maurernins.] [Ja, Chefdirektornin]
— Dem Blitz zu nah by Ada Palmer (Terra Ignota #1) (Page 60)
Die Passage verdeutlicht ganz gut, warum ich mit dieser Form des Entgenderns unglücklich bin.
Allen, die zu Fantasy und Science Fiktion greifen, weil sie nach etwas Leichtem als Ablenkung vom harten Alltag suchen: Finger weg! Dieses Buch ist alles andere als leichte Lektüre. Schon der Weltenbau ist gigantisch (dabei ist er gerade mal angerissen) und auch die Sprache ist fordernd. Palmer verweist immer wieder direkt oder indirekt auf philosophische Konzepte und macht dabei auch sprachliche Anleihen an den Zitierten. Das könnte dröge sein, passt aber erstaunlich gut in die Handlung. Schwieriger finde ich die entgenderten Passagen zu lesen: "Dem Blitz zu nah" spielt im 25. Jahrhundert und die Gesellschaft hat aufgehört Menschen aufgrund ihrer Genitalien Geschlechter und Pronomen zuzuweisen. Dementsprechend ist die Sprache weitgehend entgendert; die übliche Endung lautet "-nin", was auch als Pronomen genutzt wird. So weit, so gut (oder auch nicht). Ich habe mit dieser Endung drei Probleme: Erstens ist sie einfach an die maskuline Form angeklatscht, was m. E. das Gegenteil …
Allen, die zu Fantasy und Science Fiktion greifen, weil sie nach etwas Leichtem als Ablenkung vom harten Alltag suchen: Finger weg! Dieses Buch ist alles andere als leichte Lektüre. Schon der Weltenbau ist gigantisch (dabei ist er gerade mal angerissen) und auch die Sprache ist fordernd. Palmer verweist immer wieder direkt oder indirekt auf philosophische Konzepte und macht dabei auch sprachliche Anleihen an den Zitierten. Das könnte dröge sein, passt aber erstaunlich gut in die Handlung. Schwieriger finde ich die entgenderten Passagen zu lesen: "Dem Blitz zu nah" spielt im 25. Jahrhundert und die Gesellschaft hat aufgehört Menschen aufgrund ihrer Genitalien Geschlechter und Pronomen zuzuweisen. Dementsprechend ist die Sprache weitgehend entgendert; die übliche Endung lautet "-nin", was auch als Pronomen genutzt wird. So weit, so gut (oder auch nicht). Ich habe mit dieser Endung drei Probleme: Erstens ist sie einfach an die maskuline Form angeklatscht, was m. E. das Gegenteil von Entgendern ist, weil damit die männliche Form als Grundform (und damit als Norm) beibehalten wird. Zweitens macht diese Häufung von -nins das Ganze unglaublich behäbig und drittens überliest mein Hirn permanent das erste "n", d. h. ich muss mich permanent darauf konzentrieren nicht die weibliche Form herauszulesen. Und leider, leider, leider ist das ein Problem der Übersetzung. Das englische Original liest sich viel flüssiger und eleganter. Selbst auf mich, deren Englisch nicht besonders gut ist, wirkt der englische Text eingängiger als die Übersetzung. Aktuell bin ich daher überaus versucht, das Buch abzubrechen und mich am Original zu versuchen.
Eine Einleitung, an deren Ende der Ich-Erzähler verspricht, man werde ihn schon bald hassen, ist mal was Neues. Auch stilistisch ist es ... anders. Klar: Die Geschichte spielt in der Zukunft. Nicht nur die Gesellschaft hat sich geändert, sondern auch die Sprache. Aber noch bin ich mir nicht sicher, ob ich mich darauf einlassen kann oder ob ich sage "interessantes Experiment, aber mir im Moment zu anstrengend".
Tricontium bildet den Auftakt einer Fantasy-Reihe deren Setting sich an das europäische Frühmittelalter anlehnt. Es gibt Drachen (sehr kleine), Zauberer und Geister, außerdem Papier, die weitgehende Gleichberechtigung der Geschlechter und dauernd trinkt irgendjemand Tee. Gleichzeitig sind die Spuren der Römer noch allenthalben erhalten. Es gibt einen König, aber der ist weit weg. Das Land wird von Fürsten und Vögten verwaltet. Reiternomaden und Zwistigkeiten bedrohen den brüchigen Frieden. In dieser Situation wird Richterin Herrad auf einen neuen Posten entsandt, um dort Recht zu sprechen und für Ordnung zu sorgen. Das gefällt nicht jedem und die Verschleppung des Hauptmanns ihrer Wache erschwert das Ganze zusätzlich. Das Buch hat mich von Beginn an durch seinen angenehmen Stil eingenommen. Maike Clausnitzer erzählt lebendig, bildhaft und eingängig. Die Geschichte beginnt mit eben jenem verschleppten Hauptmann, fächert sich dann in andere Handlungsstränge und neue Perspektiven auf, bis die Anmutung eines Bildteppichs entsteht, in dem die Erzählungen …
Tricontium bildet den Auftakt einer Fantasy-Reihe deren Setting sich an das europäische Frühmittelalter anlehnt. Es gibt Drachen (sehr kleine), Zauberer und Geister, außerdem Papier, die weitgehende Gleichberechtigung der Geschlechter und dauernd trinkt irgendjemand Tee. Gleichzeitig sind die Spuren der Römer noch allenthalben erhalten. Es gibt einen König, aber der ist weit weg. Das Land wird von Fürsten und Vögten verwaltet. Reiternomaden und Zwistigkeiten bedrohen den brüchigen Frieden. In dieser Situation wird Richterin Herrad auf einen neuen Posten entsandt, um dort Recht zu sprechen und für Ordnung zu sorgen. Das gefällt nicht jedem und die Verschleppung des Hauptmanns ihrer Wache erschwert das Ganze zusätzlich. Das Buch hat mich von Beginn an durch seinen angenehmen Stil eingenommen. Maike Clausnitzer erzählt lebendig, bildhaft und eingängig. Die Geschichte beginnt mit eben jenem verschleppten Hauptmann, fächert sich dann in andere Handlungsstränge und neue Perspektiven auf, bis die Anmutung eines Bildteppichs entsteht, in dem die Erzählungen der Reiternomaden ebenso ihren Platz finden wie die Geschichte des Orts, der Protagonisten und etlicher anderer. Mich hat besonders gefreut, dass hier einmal nicht das Gegeneinander von Gut und Böse im Mittelpunkt steht, sondern das Mit- und Nebeneinander verschiedener Menschen(gruppen) und ihrer Interessen. Das fand ich schon immer wesentlich spannender als epische Schlachten. Tricontium hat in dieser Hinsicht wirklich viel zu bieten, zumal die einzelnen Gruppen auch nicht - wie sonst oft in der Fantastik - sauber von einander getrennt existieren, sondern in der Vergangenheit wie in der Gegenwart der Erzählung durch vielfältige Beziehungen verbunden sind. Der zweite Pluspunkt ist, dass Claußnitzer Gewalt nicht als Stilmittel einsetzt, sondern auf einige wenige Szenen und das absolut Notwendige beschränkt. Der dritte Punkt, den ich herausheben möchte, ist der Humor. Humorvolle Fantasy ist selten, vielleicht, weil es viel einfacher ist, derb, rau und finster zu schreiben. Humor zu dagegen, ist unglaublich schwer. Maike Claußnitzer scheint es mühelos zu gelingen. Bei ihr kommt er so leicht, unaufdringlich und selbstverständlich daher, dass er zwischen den Zeilen zu schweben scheint. Auch das macht dieses Buch zu einem großen Genuss.
Tricontium bildet den Auftakt einer Fantasy-Reihe deren Setting sich an das europäische Frühmittelalter anlehnt. Es gibt Drachen (sehr kleine), Zauberer und Geister, außerdem Papier, die weitgehende Gleichberechtigung der Geschlechter und dauernd trinkt irgendjemand Tee. Gleichzeitig sind die Spuren der Römer noch allenthalben erhalten. Es gibt einen König, aber der ist weit weg. Das Land wird von Fürsten und Vögten verwaltet. Reiternomaden und Zwistigkeiten bedrohen den brüchigen Frieden. In dieser Situation wird Richterin Herrad auf einen neuen Posten entsandt, um dort Recht zu sprechen und für Ordnung zu sorgen. Das gefällt nicht jedem und die Verschleppung des Hauptmanns ihrer Wache erschwert das Ganze zusätzlich. Das Buch hat mich von Beginn an durch seinen angenehmen Stil eingenommen. Maike Clausnitzer erzählt lebendig, bildhaft und eingängig. Die Geschichte beginnt mit eben jenem verschleppten Hauptmann, fächert sich dann in andere Handlungsstränge und neue Perspektiven auf, bis die Anmutung eines Bildteppichs entsteht, in dem die Erzählungen …
Tricontium bildet den Auftakt einer Fantasy-Reihe deren Setting sich an das europäische Frühmittelalter anlehnt. Es gibt Drachen (sehr kleine), Zauberer und Geister, außerdem Papier, die weitgehende Gleichberechtigung der Geschlechter und dauernd trinkt irgendjemand Tee. Gleichzeitig sind die Spuren der Römer noch allenthalben erhalten. Es gibt einen König, aber der ist weit weg. Das Land wird von Fürsten und Vögten verwaltet. Reiternomaden und Zwistigkeiten bedrohen den brüchigen Frieden. In dieser Situation wird Richterin Herrad auf einen neuen Posten entsandt, um dort Recht zu sprechen und für Ordnung zu sorgen. Das gefällt nicht jedem und die Verschleppung des Hauptmanns ihrer Wache erschwert das Ganze zusätzlich. Das Buch hat mich von Beginn an durch seinen angenehmen Stil eingenommen. Maike Clausnitzer erzählt lebendig, bildhaft und eingängig. Die Geschichte beginnt mit eben jenem verschleppten Hauptmann, fächert sich dann in andere Handlungsstränge und neue Perspektiven auf, bis die Anmutung eines Bildteppichs entsteht, in dem die Erzählungen der Reiternomaden ebenso ihren Platz finden wie die Geschichte des Orts, der Protagonisten und etlicher anderer. Mich hat besonders gefreut, dass hier einmal nicht das Gegeneinander von Gut und Böse im Mittelpunkt steht, sondern das Mit- und Nebeneinander verschiedener Menschen(gruppen) und ihrer Interessen. Das fand ich schon immer wesentlich spannender als epische Schlachten. Tricontium hat in dieser Hinsicht wirklich viel zu bieten, zumal die einzelnen Gruppen auch nicht - wie sonst oft in der Fantastik - sauber von einander getrennt existieren, sondern in der Vergangenheit wie in der Gegenwart der Erzählung durch vielfältige Beziehungen verbunden sind. Der zweite Pluspunkt ist, dass Claußnitzer Gewalt nicht als Stilmittel einsetzt, sondern auf einige wenige Szenen und das absolut Notwendige beschränkt. Der dritte Punkt, den ich herausheben möchte, ist der Humor. Humorvolle Fantasy ist selten, vielleicht, weil es viel einfacher ist, derb, rau und finster zu schreiben. Humor zu dagegen, ist unglaublich schwer. Maike Claußnitzer scheint es mühelos zu gelingen. Bei ihr kommt er so leicht, unaufdringlich und selbstverständlich daher, dass er zwischen den Zeilen zu schweben scheint. Auch das macht dieses Buch zu einem großen Genuss.
Ein großes Buch von gewaltiger intellektueller Bandbreite, neugierig, visionär, und ein Plädoyer für die Macht des direkten Handelns.
David Graeber, …
A trenchant look at contemporary capitalism’s insatiable appetite—and a rallying cry for everyone who wants to stop it from devouring …
Alternative History: Infolge eines Meteoriteneinschlags wird die Welt bereits kurz nach dem 2. Weltkrieg gezwungen, die bemannte Raumfahrt zu erforschen. …